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SINNHAFT(e) Übergaben

Aktualisiert: 7. Juli

SINNHAFT – Struktur bringt Sicherheit in die ZNA-Übergabe

KI Generierten Schaubild einer Übergabesituation
KI Generierten Schaubild einer Übergabesituation

In der präklinischen Notfallversorgung gibt es oft nur eine Chance für eine vollständige und fehlerfreie Übergabe – und genau hier entscheidet sich häufig der Behandlungpriorität in der Klinik. Trotzdem fehlt bis heute eine einheitliche, wissenschaftlich fundierte Struktur für diesen kritischen Moment. Die neue Merkhilfe SINNHAFT schafft nun genau das: Eine klare, evidenzbasierte und praxistaugliche Struktur für die Übergabe an der Schnittstelle zwischen Rettungsdienst und Zentraler Notaufnahme (ZNA).


Warum SINNHAFT?

Im Rahmen eines umfangreichen Delphi-Verfahrens mit 52 Expert*innen aus Rettungsdienst, Klinik und Wissenschaft wurden die Inhalte von SINNHAFT konsentiert – erstmals mit Einbindung von Crew Resource Management (CRM)-Prinzipien. Der Fokus liegt auf klarer Kommunikation, Vermeidung von Informationsverlust und dem Schutz vor Behandlungsfehlern.


So funktioniert SINNHAFT


Das Akronym „SINNHAFT“ steht für:

  • Start – Klare Einleitung durch die aufnehmende Person, Schaffung einer störungsfreien Kommunikationsatmosphäre.

  • Identifikation – Geschlecht, Name, Alter.

  • Notfallereignis – Was, wie, wann (optional: wo).

  • Notfallpriorität – Nach ABCDE mit pathologischen Vitalparametern.

  • Handlung – Maßnahmen mit Zeitpunkt, Dosierung, Wirkung (auch bewusst unterlassene Maßnahmen).

  • Anamnese – Relevante Informationen zur Vorgeschichte, Medikation, Infektionen, Besonderheiten.

  • Fazit – Zusammenfassung im Sinne des „read back“: Wiederholung der Kerninformationen durch das aufnehmende Team.

  • Teamfragen – Raum für gezielte Rückfragen zur Absicherung.


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Praxisnutzen im Rettungsdienstalltag

SINNHAFT bietet keine starre Vorgabe, sondern einen klaren Rahmen. Wer es regelmäßig nutzt, bemerkt schnell: Die Übergabe wird prägnanter, sicherer und effizienter. Gleichzeitig stärkt SINNHAFT das gemeinsame Verständnis für die Relevanz der Information und fördert die interprofessionelle Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

Um die Anwendung im Einsatzalltag noch einfacher zu gestalten, stelle ich euch in diesem Beitrag eine Pocketkarte im Hosentaschenformat zur Verfügung. Diese lässt sich unkompliziert herunterladen und ausdrucken – als kompakte Merkhilfe für jede Übergabe. So bleibt SINNHAFT auch unter Zeitdruck und in stressigen Situationen präsent und einfach anwendbar.


Fazit

Mit SINNHAFT liegt endlich eine wissenschaftlich fundierte, praxisnahe Struktur für die ZNA-Übergabe vor. Die Implementierung ist einfach, der Nutzen hoch: klare Kommunikation, gesicherte Informationsweitergabe, mehr Sicherheit für Patient*innen und Behandelnde. Es liegt jetzt an uns, diese Struktur im Alltag mit Leben zu füllen – und sie als festen Bestandteil zu etablieren.


Quelle:



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